„Man muss als Spieler immer alles
geben.“
DNL-Jung-Hai Max Rejhon schulte vom Stürmer
zum Verteidiger um /
Nach Jugendjahren bei der DEG fühlt er sich heute beim KEC zu Hause
Max Rejhon(Nr. 13)
Rechter Verteidiger
Jahrgang 1986
DNL-Team Kölner Jung-Haie
Aus Düsseldorf
Schlusssirene in der Köln-Arena:
Die Haie gehen als Sieger vom Eis und die Fans gut gelaunt nach Hause. An
den U-Bahn-Stationen rund um die Arena drängen sich die fröhlichen
Menschen in rot-weißen Schals und Haie-Trikots mit Namen wie Lüdemann,
Lewandowski, Hicks oder Rogles. Zwischen den Fans steht im unscheinbaren
Trainingsanzug und mit kleiner Sporttasche einer, der auch für die
Kölner Haie auf dem Eis steht – Max Rejhon. Der 17-Jährige
spielt als rechter Verteidiger für das DNL-Team der Jung-Haie und hatte
parallel zum Spiel der „großen Haie“ Training. „Ich
muss jetzt mit der Bahn nach Hause nach Düsseldorf“, sagt Rejhon. Max spielt schon von Kindesbeinen an Eishockey. „Ich war früher oft mit meinem Vater in Düsseldorf Schlittschuhlaufen. Irgendwann kam dann bei einer Schlittschuhrunde einer von der DEG zu mir und fragte mich, ob ich nicht vielleicht Interesse hätte, Eishockey zu spielen. Das hatte ich. Und so fing alles an“, schildert der 17-Jährige, der seit der Saison 2002/2003 für die Kölner Jung-Haie spielt. „Meine Jugendzeit auf Eis hab ich bei der DEG verbracht. Das fing mit der Laufschule an und ging dann über Bambini durch alle Jugendmannschaften.“ Und wie kam es zum Wechsel nach Köln? „Na ja, ich muss erst mal sagen, dass der Wechsel für mein Empfinden zu spät kam. Ich glaube, wenn ich früher nach Köln gekommen wäre, hätte ich noch mehr lernen können. In Köln gibt es einfach mehr und bessere Möglichkeiten. In Düsseldorf wird im Jugendbereich nicht so oft trainiert wie hier in Köln. Wegen meiner Schulausbildung und der langen Fahrstrecke mit der Bahn von etwa einer Stunde zum Training war ein früherer Wechsel nach Köln für mich aber nicht machbar.“ Dass es dann doch zum Wechsel kam, hängt ein stückweit mit einem Freund von Max aus DEG Zeiten zusammen. „Ja, das war Bernd Hausmann. Mit dem habe ich zusammen in Düsseldorf gespielt. Er sagte er geht nach Köln und nach einigen Überlegungen habe ich mich dann entschlossen, mit zu kommen. Meine Eltern haben mich dabei, wie bei jeder Entscheidung im Eishockey unterstützt, wofür ich sehr dankbar bin.“ Der erste Eindruck in Köln war gut und so blieb Max gerne. „Ich fand es überwältigend, was hier jungen Spielern angeboten wird und wie oft trainiert wird. Das hat mir von Anfang an Spaß gemacht. In Köln habe ich viel gelernt. Außerdem habe ich bei meinem Düsseldorfer Jugendtrainer Markus Scheffold viel mitnehmen können. Daneben besuchte ich in den Sommerferien immer mal wieder Trainingslager in der Tschechei. Das hat mir technisch sehr viel gebracht. Die Tschechei ist bekannt für ihre Trainingslager zur Saisonvorbereitung. Ich wollte was tun und so bin ich dorthin gekommen: Bei den Trainingslagern gab es auch schon erste Kontakte Richtung Köln: „Dort habe ich damals auch schon die Hrstka-Brüder kennen gelernt.“ Der Spaß am Sport auf Eis hat Max immer voran gebracht. Sein Vorbild ist der tschechische NHL-Profi Jaromir Jagr. „ Das war schon so, als ich noch klein war. Vielleicht, weil mein Vater auch aus Tschechien kommt. An Jagr finde ich die Stocktechnik gut, sein Durchsetzungsvermögen und seine läuferische Schnelligkeit. Dazu ist er jemand, der die Big Points machen kann. Das sind Dinge, an denen ich auch versuche, meine Spielanlage auszurichten. Ich mag an Eishockey die Schnelligkeit. Man muss als Spieler immer hell wach sein und alles geben.“ Alles geben hieß es für Max auch was seine Spielposition angeht. Er lacht. „Na ja, eigentlich habe ich früher Stürmer gespielt. Dann sind in Düsseldorf aber immer mehr Verteidiger ausgefallen und unser Trainer fragte mich, ob ich nicht mal Verteidiger spielen könnte. Das habe ich dann auch gemacht und irgendwie ist es dabei geblieben. Am Anfang war die Umstellung schon ungewohnt, aber jetzt habe ich mich gut drauf eingestellt und es macht Spaß.“ Besonders viel Spaß am Spiel hat Max, wenn es in der DNL gegen starke Gegner geht. „Da bist Du immer noch zusätzlich für gute Leistung motiviert. Gegen Krefeld zu spielen ist immer so ein Klassiker. Was ich aber sicher nicht vergessen werde, war das DNL-Finale gegen Mannheim 2003. Ich war neu im Team und der Trainer hat mich aufgestellt. Das fand ich toll. Ich hab vorher noch nie vor so großem Publikum gespielt. Das war was besonders für mich.“ Für Eishockey muss Max viel Zeit investieren. Training, Spiele und Schule muss er mit den langen Anfahrten unter einen Hut bringen. „Die Hausaufgaben muss ich oft abends machen. Nach der Schule geht es meistens gleich ins Training.“ Der 17-Jährige besucht in Düsseldorf ein Berufskolleg mit sportlicher Orientierung in Richtung Trainerarbeit. „Sport und Mathe mache ich gerne. Was ich ehrlich gesagt nicht so mag ist Deutsch“, gibt Max zu. Neben Schule und Sport unternimmt der 17-Jährige gerne etwas mit Freunden. Trotz der Trainerrichtung die Max schulisch eingeschlagen hat gibt es einen Traum, der für ihn wichtiger ist. „Eishockeyprofi zu werden wäre schon was. Ich denke man muss das realistisch sehen. Vielleicht erst mal in der Oberliga Fuß fassen und dann sehen was kommt“, sagt Max. „Wäre natürlich ein absoluter Traum, mal bei den Haien in der DEL zu spielen – aber, von solchen Entwicklungen lasse ich mich lieber positiv überraschen.“ Am Bahnsteig wird es unruhig. Die Bahn ist eingefahren. „So... jetzt geht es nach Hause Richtung Düsseldorf...“, sagt Max und geht zur offenen Bahntür. Drinnen singen schon einige Fans „Viva Colonia“. Max gesellt sich lachend dazu. (Das Interview führte Sven Schneider) |