Eishockey als Geburtstagsgeschenk

Jung-Hai Tobias Orkan packte in jungen Jahren einen Schlittschuhkurs aus dem Präsentkorb /
Ur-Kölner fühlt sich bei den Haien wohl

 

 

Tobias Orkan (Nr. 71)
Linker Stürmer
Jahrgang 1988
DNL-Team Kölner Jung-Haie
Aus Köln


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Fanshop der Kölner Haie im Trainingszentrum in der Gummersbacher Straße stöbern die Haie-Fans durch die Regal. Sie nehmen T-Shirts, Trikots und Schals in Augenschein. Eine Frau steht schon an der Kasse und kauft ein T-Shirt der Haie. „Das ist für meinen Sohn. Der hat morgen Geburtstag“, sagt sie. Ein junger Mann im Trainingsanzug steht im Eingangsbereich und hat das was die Frau sagte mitbekommen. Es ist Tobias Orkan. Der 16-Jährige spielt als Stürmer im DNL-Team der Jung-Haie. Er lacht. „Dass ich mit dem Eishockey begonnen habe, hängt auch mit einem Geburtstagsgeschenk zusammen“, sagt er.
Tobias war viereinhalb Jahre alt, als es ihn zum ersten Mal auf das Eis verschlug. „Damals hat mir meine Mutter einen Schlittschuhkurs zum Geburtstag geschenkt“, erinnert sich der Kölner lachend. Als er den Schlittschuhkurs machte, bemerkte der heute 16-Jährige die Eishockeyspieler. „Als ich sah wie die spielten, wollte ich das auch einmal probieren. Also hat mich meine Mutter in der Laufschule für Eishockey angemeldet. Danach ging es dann schnell ins Bambini-Team der Jung-Haie“, weiß Tobias noch.
Der 16-Jährige ist ein waschechter Kölner Jung-Hai. Von Laufschule über alle Jugendteams schafft er es bis ins DNL-Team des KEC. „Ich bin meinen Eltern für ihre Unterstützung über diese Zeit hinweg dankbar. Viel gelernt habe ich bei all meinen Jugendtrainern in Köln, besonders aber bei Bernd Arnold“, lobt Tobias.
„Meine ersten Tore für den KEC schoss ich schon im Bambini-Team“, schildert Orkan. Doch auch in der DNL traf er schnell für die Jung-Haie - im ersten Vergleich mit Rosenheim gleich zweimal. „Der Wechsel aus den anderen Jugendmannschaften des KEC ins DNL-Team ist schon ein Unterschied. Die DNL ist vom gesamten Spiel und Spielerniveau in unserem Team und bei den Gegnern besser. Es gibt eine höhere Spielkultur und die Geschwindigkeit ist schneller“, bilanziert Tobias, der auch U16-Nationalspieler ist.
Orkan fühlt sich als „waschechter Kölner“ in Köln sehr wohl. „Ich mag Köln sehr. Köln ist eine schöne Stadt und beim KEC stimmt das Umfeld für Eishockey“, beurteilt der 16-Jährige. Er möchte später gerne mal als Profi spielen. „Ich würde überall in der DEL gerne spielen, aber am aller liebsten in Köln. Ich ging durch die Kölner Eishockeyschule und bin hier in meiner Jugend gut gefördert worden. Es würde mich freuen, wenn ich von dem was ich hier gelernt habe später auch etwas zurückgeben kann“, sagt Tobias.
Früher sah sich Tobias oft die Spiele der Haie in der Kölnarena an. „Heute sehe ich von den Profis leider nur noch ab und an ein Spiel auf Premiere. Durch meine DNL-Spiele fehlt mir oft die Zeit dafür. Dave McLlwain finde ich aber gut. Der ist sehr torgefährlich“, lobt Orkan.
Sein sportliches Vorbild ist Sergej Federov. Den habe ich im Fernsehen spielen sehen. Er hat eine gute Technik. Das gefällt mir.“ - Und was ist im Eishockey besonders wichtig? Tobias denkt kurz nach. „Ausdauer, Körperspiel, Kraft… da gibt es so viele wichtige Sachen. Ich kann da schlecht irgendetwas besonders hervorheben. Was mir am Eishockey gefällt, kann ich aber genau sagen: das ist die schnelle Spielkultur in Verbindung mit dem Körpereinsatz.“
Besonders gerne tritt Tobias gegen Mannheim, Krefeld oder die Eisbären Berlin an. „Die Spiele sind immer spannend, weil das starke Gegner sind. Gegen schwächere Gegner ist es von der Einstellung her oft schwieriger zu spielen, weil man schon im Vorfeld das Gefühl hat, sie zu schaffen“, sagt Tobias.
Außer dem Sport steht für den 16-Jährige die Schule an. Er besucht die zehnte Klasse eines Kölner Gymnasiums. „Fächer wie Kunst oder Musik finde ich nicht so gut“, gibt er zu. „Viel lieber mag ich Sport oder Deutsch.“ Bleibt neben Schule und Sport noch etwas Freizeit, schnappt sich Tobias schon mal gerne einen Basketball oder trifft sich mit Freunden. „Oder einfach mal zu Hause ausruhen, wenn ich kaputt bin. Das ist auch schön“, meint er und lacht.
Nach Hause geht es für Tobias heute aber erst etwas später. Nun steht erst einmal das Training an…

Das Interview führte Sven Schneider