Im Fanshop der Kölner
Haie im Trainingszentrum in der Gummersbacher Straße stöbern
die Haie-Fans durch die Regal. Sie nehmen T-Shirts, Trikots und Schals
in Augenschein. Eine Frau steht schon an der Kasse und kauft ein T-Shirt
der Haie. „Das ist für meinen Sohn. Der hat morgen Geburtstag“,
sagt sie. Ein junger Mann im Trainingsanzug steht im Eingangsbereich und
hat das was die Frau sagte mitbekommen. Es ist Tobias Orkan. Der 16-Jährige
spielt als Stürmer im DNL-Team der Jung-Haie. Er lacht. „Dass
ich mit dem Eishockey begonnen habe, hängt auch mit einem Geburtstagsgeschenk
zusammen“, sagt er.
Tobias war viereinhalb Jahre alt, als es ihn zum ersten Mal auf das Eis
verschlug. „Damals hat mir meine Mutter einen Schlittschuhkurs zum
Geburtstag geschenkt“, erinnert sich der Kölner lachend. Als
er den Schlittschuhkurs machte, bemerkte der heute 16-Jährige die
Eishockeyspieler. „Als ich sah wie die spielten, wollte ich das
auch einmal probieren. Also hat mich meine Mutter in der Laufschule für
Eishockey angemeldet. Danach ging es dann schnell ins Bambini-Team der
Jung-Haie“, weiß Tobias noch.
Der 16-Jährige ist ein waschechter Kölner Jung-Hai. Von Laufschule
über alle Jugendteams schafft er es bis ins DNL-Team des KEC. „Ich
bin meinen Eltern für ihre Unterstützung über diese Zeit
hinweg dankbar. Viel gelernt habe ich bei all meinen Jugendtrainern in
Köln, besonders aber bei Bernd Arnold“, lobt Tobias.
„Meine ersten Tore für den KEC schoss ich schon im Bambini-Team“,
schildert Orkan. Doch auch in der DNL traf er schnell für die Jung-Haie
- im ersten Vergleich mit Rosenheim gleich zweimal. „Der Wechsel
aus den anderen Jugendmannschaften des KEC ins DNL-Team ist schon ein
Unterschied. Die DNL ist vom gesamten Spiel und Spielerniveau in unserem
Team und bei den Gegnern besser. Es gibt eine höhere Spielkultur
und die Geschwindigkeit ist schneller“, bilanziert Tobias, der auch
U16-Nationalspieler ist.
Orkan fühlt sich als „waschechter Kölner“ in Köln
sehr wohl. „Ich mag Köln sehr. Köln ist eine schöne
Stadt und beim KEC stimmt das Umfeld für Eishockey“, beurteilt
der 16-Jährige. Er möchte später gerne mal als Profi spielen.
„Ich würde überall in der DEL gerne spielen, aber am aller
liebsten in Köln. Ich ging durch die Kölner Eishockeyschule
und bin hier in meiner Jugend gut gefördert worden. Es würde
mich freuen, wenn ich von dem was ich hier gelernt habe später auch
etwas zurückgeben kann“, sagt Tobias.
Früher sah sich Tobias oft die Spiele der Haie in der Kölnarena
an. „Heute sehe ich von den Profis leider nur noch ab und an ein
Spiel auf Premiere. Durch meine DNL-Spiele fehlt mir oft die Zeit dafür.
Dave McLlwain finde ich aber gut. Der ist sehr torgefährlich“,
lobt Orkan.
Sein sportliches Vorbild ist Sergej Federov. Den habe ich im Fernsehen
spielen sehen. Er hat eine gute Technik. Das gefällt mir.“
- Und was ist im Eishockey besonders wichtig? Tobias denkt kurz nach.
„Ausdauer, Körperspiel, Kraft… da gibt es so viele wichtige
Sachen. Ich kann da schlecht irgendetwas besonders hervorheben. Was mir
am Eishockey gefällt, kann ich aber genau sagen: das ist die schnelle
Spielkultur in Verbindung mit dem Körpereinsatz.“
Besonders gerne tritt Tobias gegen Mannheim, Krefeld oder die Eisbären
Berlin an. „Die Spiele sind immer spannend, weil das starke Gegner
sind. Gegen schwächere Gegner ist es von der Einstellung her oft
schwieriger zu spielen, weil man schon im Vorfeld das Gefühl hat,
sie zu schaffen“, sagt Tobias.
Außer dem Sport steht für den 16-Jährige die Schule an.
Er besucht die zehnte Klasse eines Kölner Gymnasiums. „Fächer
wie Kunst oder Musik finde ich nicht so gut“, gibt er zu. „Viel
lieber mag ich Sport oder Deutsch.“ Bleibt neben Schule und Sport
noch etwas Freizeit, schnappt sich Tobias schon mal gerne einen Basketball
oder trifft sich mit Freunden. „Oder einfach mal zu Hause ausruhen,
wenn ich kaputt bin. Das ist auch schön“, meint er und lacht.
Nach Hause geht es für Tobias heute aber erst etwas später.
Nun steht erst einmal das Training an…
Das Interview
führte Sven Schneider
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